6. Juli 2022

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Verpackungsabfälle nehmen zu, der Export von Kunststoffabfällen geht zurück

Eine neue Studie der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung hat die Ursachen für den 14-prozentigen Anstieg der Verpackungsabfälle in Deutschland in den letzten drei Jahrzehnten untersucht. Zwar konnten die Material- und Rohstoffeffizienz im Vergleich zu 1991 deutlich verbessert und 92% des konsumbedingten Verpackungsmehraufwands vermieden werden. Allerdings hat sich der Produktkonsum in Deutschland im selben Zeitraum substanziell erhöht.

Eine weitere Ursache für den Anstieg ist die Zunahme an kleinen Haushalten und damit dem Bedarf an kleinen Packungsgrößen. Dieser Umstand verursachte rund 0,9 Millionen Tonnen Abfall. Darin zeigt sich der Einfluss von strukturellen Veränderungen auf den Verpackungskonsum, welche nicht nur in Deutschland, sondern weltweit von Bedeutung sind. Ein weiterer globaler Trend im Verpackungsbereich ist das rasante Wachstum des Onlinehandels, das dem Trend des sinkenden Verpackungsaufwands pro Produkt entgegenwirkt.

Gleichzeitig exportierte Deutschland rund 25% weniger Kunststoffabfälle 2021 als im Vorjahr, wie aus Zahlen des Statistischen Bundesamts hervorgeht. Zwar ist Deutschland damit noch immer der größte europäische Exporteur von Plastikabfällen, hat aber seit 2011 seine Exporte halbiert. Ein Grund dafür ist die Einfuhrbeschränkungen für Plastikabfälle durch einige asiatische Länder. Nach China beispielsweise, welches seit 2018 den Import von unsortiertem Plastikabfall verbietet, wurde im Jahr 2021 weniger als eine Tonne deutschen Abfalls exportiert. Ein Jahrzehnt zuvor war China noch der wichtigste Empfänger deutschen Kunststoffabfalls mit 763.400 Tonnen. Der neue Spitzenabnehmer ist die Niederlande mit 155.800 Tonnen, auf Platz zwei und drei folgen die Türkei und Polen.