6. Juli 2022

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Ein neuer Stoff auf der REACH-Kandidatenliste

N-(Hydroxymethyl)acrylamid wurde auf die Kandidatenliste der für die Zulassung besonders besorgniserregender Stoffe aufgenommen. Die Liste enthält derzeit 224 Einträge für gefährliche Chemikalien.

N-(Hydroxymethyl)acrylamid (CAS-Nummer 924-42-5) steht aufgrund seiner krebserregenden und mutagenen Eigenschaften auf der Liste. Es wird z.B. in Polymeren und bei der Herstellung anderer Chemikalien, Farben und Beschichtungen sowie in Textilien, Leder oder Pelzen verwendet.

Was bedeutet dieser Schritt für Unternehmen, die diesen Stoff verwenden?

Europäische Hersteller und Lieferanten von Erzeugnissen, die den Stoff in einer Konzentration von mehr als 0,1 % (Gewichtsprozent) enthalten, müssen:

  • ihre Kunden über das Vorhandensein des Stoffes informieren, ausreichende Informationen über die sichere Verwendung bereitstellen und die ECHA benachrichtigen (REACH-Verordnung) und
  • eine Meldung an die ECHA-Datenbank für besorgniserregende Stoffe in Produkten (SCIP) übermitteln (Abfallrahmenrichtlinie).

Der Stoff kann in Zukunft in die Zulassungsliste aufgenommen werden. Wenn dies der Fall ist, ist seine Verwendung verboten, es sei denn, ein Unternehmen erhält von der Europäischen Kommission eine Zulassung für seine Verwendung.

 

Gefährliche Chemikalien für weiteres Risikomanagement

Rund 300 der 1.900 von der ECHA im Jahr 2021 bewerteten Chemikalien könnten sofortige Risikomanagementmaßnahmen erfordern. Dies geht aus dem vierten Bericht der ECHA im Rahmen ihrer Regulierungsstrategie hervor, der im Juni veröffentlicht wurde.

Um die Gefahren und geeigneten Vorsichtsmaßnahmen zu bestätigen, werden die Unternehmen aufgefordert, ihre Registrierungen proaktiv mit aktuellen Informationen zu aktualisieren, um zu vermeiden, dass regulatorische Maßnahmen auf der Grundlage veralteter Daten geplant werden.

Einige dieser Chemikalien müssen eingeschränkt werden und wurden bereits in den Fahrplan der Europäischen Kommission für Beschränkungen aufgenommen, den wir in der letzten Ausgabe von KOMPASS vorgestellt haben (siehe Artikel hier).

Es wird auch mit einer Zunahme der harmonisierten Einstufung und Kennzeichnung (CLH) gerechnet, da dies häufig einer der ersten Schritte im Risikomanagement ist.

 

Konsultationen und Gesetzesinitiativen

REACH

Vorschläge zur Beschränkung

– Per- und Polyfluoralkyl-Stoffe (PFASs). Frist: 23/09/2022

– N,N-Dimethylacetamid (DMAC); 1-Ethylpyrrolidin-2-one (NEP). Frist: 20/12/2022

– Terphenyl, hydriert. Frist: 20/12/2022

 

Aufruf zur Einreichung von Beweisen für hautsensibilisierende Stoffe in Verbrauchermischungen. Frist: 30/09/2022

CLP

Konsultationen zur harmonisierten Einstufung und Kennzeichnung

10 laufende CLH-Konsultationen zu verschiedenen Stoffen