25. Oktober 2016

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Aktuelle Berichterstattung zu Verwertungsquoten verfälscht Erfolge

 

Die für die Sammlung, Sortierung und Verwertung von Verpackungsabfällen in Deutschland zuständigen dualen Systeme tragen im erheblichen Maße dazu bei, dass Wertstoffe recycelt und der Industrie als Sekundärrohstoffe wieder zur Verfügung gestellt werden. Die aktuelle Berichterstattung in den Medien zum Thema „Verbrennung statt Recycling“ erweckt hier einen missverständlichen Eindruck. Es wird suggeriert, dass das System nicht funktioniere und der größte Teil der wertvollen Rohstoffe nach wie vor in den Müllverbrennungsanlagen lande.
Die für diese Begründung herangezogenen Zahlen beruhen dabei auf falschen Basisdaten. So bezieht sich die genannte Verwertungsquote von rund 55 % für Verpackungen aus Metall, Kunststoff und Verbunden im Jahr 2014 auf die in der Gelben Tonne/im Gelben Sack erfasste Menge und nicht auf die Gesamtmenge an Verkaufsverpackungen, die tatsächlich von Handel und Industrie bei dualen Systemen gemeldet wird und beim Endverbraucher anfällt. Da aber leider nicht jeder Bürger seinen Abfall zu Hause richtig trennt, befinden sich nicht wenige Materialien/Abfälle – auch bezeichnet als Fehlwürfe – in den Sammelbehältnissen, die gar nicht recycelt, sondern nur verbrannt werden können. Die tatsächliche Verwertungsquote für Verpackungen aus Metall, Kunststoff und Verbunden liegt erheblich über den in der Berichterstattung angegebenen 55 %.

Darauf, dass eine korrekte Trennung des Abfalls wesentliche Voraussetzung für ein effizientes Recycling ist und die dualen Systeme ihren Beitrag dazu leisten, weist Dr. Mirko Sickinger, Geschäftsführer der Gemeinsamen Stelle,
hin: „Die dualen Systeme stellen deshalb pflichtgemäß jedes Jahr viele Millionen Euro den zuständigen Kommunen zur Verfügung, damit diese ihre Bürger über die richtige Abfalltrennung durch entsprechende Umweltbildungsarbeit und Abfallberatung ausreichend informieren können. Denn: Je besser im Haushalt vorgetrennt wird, desto mehr kann schlussendlich recycelt und zu neuen Produkten verarbeitet werden“, erläutert Sickinger.

Darüber hinaus sind die dualen Systeme Motor für Innovationen. Dies hat dazu geführt, dass Deutschland im internationalen Vergleich die höchsten Recyclingquoten hat und über ein System verfügt, das mittlerweile weltweit kopiert wird. Die gesetzlich vorgeschriebenen Quoten werden von den dualen Systemen seit Jahren übererfüllt. „Und die Systembetreiber können und wollen noch deutlich mehr leisten. Es liegt allerdings in den Händen der Politik, dafür die Rahmenbedingungen zu schaffen und das lange erwartete Verpackungsgesetz in dieser Legislaturperiode endlich zu verabschieden. Damit würden nicht nur die Recyclingquoten deutlich erhöht, sondern auch die notwendige Sicherheit für Investitionen in neue Sortier- und Verwertungstechniken gegeben, die für die Weiterentwicklung des Recyclings essentiell ist“, so Sickinger abschließend.

Über die Landbell Gruppe

Die Landbell AG ist als unabhängiger Umwelt- und Entsorgungsspezialist seit 1995 aktiv. Das Mainzer Unternehmen betreibt ein System zur Erfassung und Verwertung von Verkaufsverpackungen (Duales System) und beendete mit seinem Markteintritt im Jahr 2003 in Deutschland das Monopol bei der Entsorgung von Verkaufsverpackungen.

Zur Landbell Gruppe gehören mehrere Unternehmen und Beteiligungen, die sich auf die Rückholung von verschiedenen Materialien sowie Wertstoffen spezialisiert haben: Die Rücknahme und Entsorgung von Elektroschrott (WEEE und Photovoltaik-Module), Batterien, ein Pfandsystem für das Recycling von Einweg-Getränkeverpackungen, sowie Angebote für Industrieentsorgung und Transportverpackungen runden das umfassende Portfolio ab. In 32 Ländern der Welt übernimmt die Landbell Gruppe die Produktverantwortung für ihre Kunden und fungiert als One-Stop-Shop-Serviceanbieter.